3 Geometrische Veranschaulichung für drei Varianten
Für v=3 zeigt das Set-Spiel deutliche Analogien zur mehrdimensionalen
Geometrie auf: Das Set-Spiel läßt sich mit einem n-dimensionalen
Raum vergleichen (siehe 2.5). Jede Eigenschaft stellt dabei eine Dimension
dar, und es existieren Analoga zu Geraden, Ebenen und Hyperebenen. Um diese
genau zu definieren, haben wir zunächst einen Hilfssatz aufgestellt.
3.1 Hilfssatz I für drei Varianten
Bei drei Varianten bilden drei Karten genau dann ein Set, wenn für
jede Eigenschaft gilt, daß die Summe der vorliegenden Varianten durch
3 teilbar ist. Beweis: Bei zwei verschiedenen Varianten (in bezug auf eine Eigenschaft)
weist die setbildende Karte in bezug auf diese Eigenschaft die noch fehlende
Variante auf (siehe 2.6). Jede der drei Zahlen 0, 1, 2 kommt daher genau
einmal vor, die Summe ist immer 3 und somit durch 3 teilbar. Bei zwei gleichen
Varianten (in bezug auf eine Eigenschaft) weist die setbildende Karte in
bezug auf diese Eigenschaft ebenfalls diese Variante auf (siehe 2.6). Bei
der Summenbildung wird also dreimal die gleiche Zahl addiert, die Summe
ist demnach durch 3 teilbar.
Wählt man in einem der beiden Fälle nicht die setbildende
Karte, so unterscheidet sich die Karte dementsprechend in mindestens einer
Eigenschaft von der setbildenden Karte. In dieser Eigenschaft unterscheidet
sich die Variante um 1 oder 2 von der der setbildenden Karte, da nur die
Variantenwerte 0, 1, 2 und damit auch nur die Differenzen 0, 1, 2 vorkommen
können; eine Differenz von 0 kommt hingegen nur bei Übereinstimmung
der Varianten vor. Zwei Zahlen, die sich um 1 oder 2 unterscheiden, können
aber nicht beide durch 3 teilbar sein.
Damit ist gezeigt, daß die Summe der Varianten nicht durch 3
teilbar ist, wenn kein Set vorliegt, und daß sie immer durch 3 teilbar
ist, wenn ein Set vorliegt. Sie ist also genau dann durch 3 teilbar, wenn
ein Set vorliegt.
3.2 Hilfssatz II für drei Varianten
Zu jedem Set {K1, K2, K3} existiert ein Vektor, mit dem man K1 in K2, K2 in K3 und K3 in K1 überführen kann. Beweis: Man bestimme den Vektor, mit dem man K1 in K2 überführt. Verschiebt man nun K2 um
diesen Vektor, so erhält man die setbildende Karte. Sind die beiden Varianten von K1 und K2 nämlich
in einer Eigenschaft gleich, so ist die entsprechende Komponente des Vektors 0, die entstehende
Karte weist also auch diese Variante auf. Sind die beiden Varianten von K1 und K2 verschieden, ist die
entsprechende Komponente des Vektors +1 oder -1, die entstehende Karte weist also die dritte
Variante auf. Demnach erfüllt jede Eigenschaft eine der für ein Set erforderlichen Bedingungen, es
liegt ein Set vor.
Verschiebt man die so entstandene Karte K3 nochmals um den Vektor, so hat man die Karte K1
insgesamt dreimal um denselben Vektor verschoben, die Summe der einander entsprechenden
Komponenten ist durch drei teilbar. Wegen des Modulorechnens ergibt sich also überall insgesamt die
Komponente 0, man erhält wieder K1, q.e.d.
Es existieren zu jedem Set zwei Vektoren, die die Bedingung des Hilfssatzes erfüllen, außer dem
betrachteten ist das der entgegengesetzte Vektor mit den vom Betrag her gleichen Komponenten.
3.3 Geometrische Definitionen und Zusammenhänge
Unter einer Geraden wird eine Menge von drei Karten verstanden, die ein
Set bilden. Da es zu zwei Karten immer genau eine dritte Karte gibt, die
mit diesen ein Set bildet, wird eine Gerade durch zwei Karten charakterisiert.
Das stimmt mit dem Geradenbegriff der mehrdimensionalen Geometrie überein:
Durch zwei verschiedene Punkt läuft auch hier immer genau eine Gerade.
Auch die Parallelität von Geraden wird analog zur mehrdimensionalen
Geometrie definiert: Zwei Geraden sind parallel, wenn sie durch eine (Parallel-)
Verschiebung ineinander überführt werden können. Eine Verschiebung
einer Geraden wird in der Geometrie durchgeführt, indem zu einer oder
mehreren Koordinaten jedes Punktes ein Betrag addiert oder subtrahiert
wird, der zwar für die unterschiedlichen Koordinaten verschieden sein
kann, für die gleichen Koordinaten verschiedener Punkte jedoch identisch
ist.
Beim Set-Spiel sind die einzelnen Koordinaten einer Karte die Buchstaben
in der Darstellung der Karte als Wort. Verschiebt man nun allerdings eine
Karte, müßte man zu jedem Buchstaben einen konstanten Betrag
addieren bzw. davon subtrahieren. Tritt dabei ein negativer Wert oder ein
Wert >= 2 auf, geht man wie in der Modulorechnung vor: Man betrachtet den
natürlichen Rest der Summe beim Teilen durch drei. Dieser ist immer
0, 1 oder 2, es entstehen also immer gültige Karten.
Im Set-Spiel existieren nun pro Koordinate nur drei Möglichkeiten:
Entweder man läßt die Koordinate unverändert, man erhöht
sie um 1, oder man verringert sie um 1. Die Erhöhung um 2 ist aufgrund
der Modulorechnung identisch mit der Verringerung um 1, die Verringerung
um 2 ist identisch mit der Erhöhung um 1. Die Komponenten, die zu
den einzelnen Eigenschaften beim Verschieben addiert werden, bilden ein
Zahlentupel, einen Vektor.
Zwei Geraden sind nun parallel, wenn sie durch eine Verschiebung ineinander
überführt werden können, also wenn jede Karte der ersten
Geraden einer Karte der zweiten Geraden zugeordnet ist, so daß für
jede Eigenschaft n gilt: Addiert man zur n-ten Koordinate der Karte auf
der ersten Geraden das n-te Element des Vektors, so erhält man die
n-te Koordinate der zugeordneten Karten auf der zweiten Geraden. Dabei
muß man natürlich immer modulorechnen.
Verschiebt man eine Gerade zweimal mit demselben Vektor, so bildet
jede Karte mit ihren so entstandenen Abbildern Sets. Wird eine Eigenschaft
nämlich beim Verschieben nicht verändert, sind die Varianten
der drei Karten hier gleich. Wird sie um 1 geändert, tritt die ursprüngliche
Variante, die um 1 veränderte Variante und die um 2 veränderte
Variante auf, und das sind drei verschiedene Werte. Da bei allen dieser
Eigenschaften eine dieser Möglichkeiten eintritt, entsteht ein Set.
Zu einer Karte, die auf einer Geraden liegt und einer Karte, die auf
einer dazu parallelen Geraden liegt, liegt die setbildende Karte immer
auf der Geraden, die bei erneuter Verschiebung um den vorherigen Verschiebungsvektor
entsteht. Wenn es sich nämlich bei der zweiten Karte um ein Abbild
der ersten handelt, bildet das zweite Abbild das Set. Ansonsten ist die
zweite Karte das erste Abbild einer anderen Karte der Ausgangsgerade. In
dem Fall bildet das zweite Abbild der dritten Karte der Ausgangsgerade
ein Set: Entweder hat man nämlich eine Eigenschaft bei der Verschiebung
nicht geändert, dann sind auch danach noch alle Varianten gleich oder
alle verschieden (vorher lag ein Set vor), oder man hat die Variante einer
Eigenschaft um 1 in die eine Richtung, die der anderen um 1 in die andere
Richtung verändert. Da die Summe der drei Varianten laut Hilfssatz
I kongruent 0 mod 3 war und man 1 addiert und 1 subtrahiert hat, ist sie
auch jetzt kongruent 0 mod 3, die Varianten der Eigenschaft sind alle gleich
oder alle verschieden (Hilfssatz I). Da einer der Fälle bei jeder
Eigenschaft vorliegt, liegt also ein Set vor.
Aus diesem Grund sprechen wir auch davon, daß diese drei Geraden,
sofern sie unterschiedlich sind, ein Set bilden. Die Menge dieser drei
verschiedenen Geraden bezeichnen wir als Ebene. Diese Definition stimmt
auch mit der der mehrdimensionsalen Geometrie überein, denn auch da
liegen parallele Geraden, die man mit demselben Vektor erzeugt, auf einer
Ebene.
Ebenen sind in bezug auf Sets abgeschlossen, das heißt, daß
zu zwei beliebigen Karten der Ebene die dritte setbildende Karte auch auf
der Ebene liegt: In den Geraden ist das der Fall - sie sind Sets -, und
zwischen den Geraden liegt der eben erläuterte Fall vor, der Satz
wurde hergeleitet. Liegt ein Set zwischen den Geraden vor, so nennt man
es geradenübergreifend.
Auch Ebenen können mit Vektoren verschoben werden, der Begriff
der Parallelität gilt genau wie bei Geraden. Nach dem gleichen Prinzip,
wie eben durchgeführt, kann man zeigen, daß auch zu zwei Karten
zweier paralleler Ebenen die setbildende Karte in einer dritten, um den
selben Vektor verschobenen Ebene liegt. Man spricht wieder davon, daß
diese drei Ebenen ein Set bilden, die Sets zwischen den Ebenen heißen
ebenenübergreifend. Eine Menge von Ebenen, die ein Set bilden, nennt
man dreidimensionale Hyperebenen. Auch diese sind in bezug auf Sets abgeschlossen.
Analog kann man auch hier die Parallelität und die Aussage "dreidimensionale
Hyperebenen bilden Sets" definieren.
Da man das Schritt für Schritt weiterführen kann, definieren
wir allgemein:
Unter einer n-dimensionalen Hyperebene wird eine Menge von drei verschiedenen
parallelen (n-1)-dimensionalen Hyperebenen verstanden, die ein Set bilden.
Die Parallelität, hyperebenenübergreifende Sets und die Aussage
"Hyperebenen bilden Sets" werden dabei definiert, wie es für Geraden,
Ebenen und dreidimensionale Hyperebenen schon durchgeführt wurde.
3.4 Einordnung des Set-Spiels in einen affinen Raum
Die geometrische Darstellung des Set-Spiels ist sinnvoll, weil es sich
beim Set-Spiel mit n Eigenschaften um einen affinen Raum der Dimension
n handelt, wenn man die Menge der Karten als Punktmenge, die Menge der
Sets als Geradenmenge und die Beziehung "Karte gehört zu Set" als
Inzidenzstruktur auffaßt und die Parallelrelation wie in 3.3 definiert.
Wir zeigen zunächst, daß es sich um einen affinen Raum handelt,
und dann, daß seine Dimension mit der Eigenschaftszahl des Set-Spiels
übereinstimmt.
Laut [7] liegt ein affiner Raum dann vor, wenn folgende Axiome erfüllt sind:
"A1) Zu je zwei verschiedenen Punkten gibt es genau eine Verbindungsgerade."
Diese Bedingung wird vom Set-Spiel erfüllt, da zu zwei beliebigen
Karten genau eine setbildende Karte und somit genau ein Set existiert.
"A2) Zu jeder Geraden g und jedem Punkt P gibt es genau eine Gerade
l mit P inzident l und g parallel l." Man kann die Karte P als verschobenes Abbild einer der Karten des Sets
g betrachten und den Verschiebevektor bestimmen. Verschiebt man jetzt die
beiden anderen Karten des Sets ebenfalls mit diesem Vektor, so hat man
ein paralleles Set l. Man kann nun P als Abbild jeder der drei Karten von
g ansehen. Ausgehend von einer Karte K1 kann man die anderen
beiden Karten erhalten, indem man eine Verschiebung um einen der Set-Vektoren
bzw. den entgegengesetzten Vektor
verschiebt. Der Vektor von den beiden Karten zu P ist demnach die Summe
aus bzw.
und dem Vektor von K1 zu P. Jede der drei Karten wird also auf
das vorherige Abbild der Karte abgebildet, die durch Verschiebung von K1
mit einem der Setvektoren entsteht, die also auch zu g gehört. Die
drei entstehenden Karten sind also die gleichen wie wenn P als Abbild von
K1 angesehen wird. Es gibt also nur ein paralleles Set zu g
durch P.
"A3) Ist {A, B, C} ein Dreieck und sind P, Q verschiedene Punkte mit
parallel , so schneiden
sich die Parallelen durch
P und zu durch Q in einem
Punkt R." Beim Verschieben eines Sets ändern sich die Vektoren zwischen
zwei Karten nicht. Da parallel
zu ist, muß der Vektor
also auch einer der Setvektoren des Sets mit A und B sein. Es gilt: 1)
oder 2) Unter
wird der Ortsvektor des Punktes P verstanden, also ein Vektor, dessen Komponenten
den Koordinaten des Punktes P entsprechen. Es gilt: .
Nun nehmen wir eine Fallunterscheidung zwischen den beiden Fällen
vor:
Es ergibt sich bei Addition von :
Verschiebt man den Punkt
Q um einen der Setvektoren des zu
parallelen Sets durch Q, so ergibt sich ebenfalls ein Punkt dieses Sets,
er heiße S1. Da
Setvektor jedes zu parallelen
Sets ist, gilt also: Verschiebt
man den Punkt P um einen der Setvektoren des zu
parallelen Sets durch P, so ergibt sich ebenfalls ein Punkt dieses Sets,
er heiße S2. Da
Setvektor jedes zu parallelen
Sets ist gilt also:
Es ergibt sich aus durch
Subtraktion von :
Da man modulo 3 rechnet,
kann man einen beliebigen Vektor auf einer Seite dreifach addieren, ohne
daß sich an der Summe etwas ändert. Addiert man links 3,
so ergibt sich: Verschiebt man
den Punkt Q nun zweimal um einen der Setvektoren des zu
parallelen Sets durch Q, so ergibt sich wiederum ein Punkt dieses Sets,
er heiße S1. Da
Setvektor jedes zu parallelen
Sets ist gilt also: Verschiebt
man den Punkt P nun zweimal um einen der Setvektoren des zu
parallelen Sets durch Q, so ergibt sich wiederum ein Punkt dieses Sets,
er heiße S2. Da
Setvektor jedes zu parallelen
Sets ist gilt also:
In beiden Fällen sind also S2 und S1 identisch,
es existiert ein Punkt, der sowohl auf dem zu
parallelen Set durch Q als auch auf dem zu
parallelen Set durch P liegt, diese beiden Sets schneiden sich also in
einem Punkt R.
"A4) Auf jeder Geraden liegen mindestens zwei Punkte." Dieses Axiom ist erfüllt, da jedes Set drei Karten hat.
Da jeder affine Raum eine Basis B hat (vgl. [7]), ist die Dimension eines
affinen Raumes als |B|-1 definiert [6]. Nun läßt sich durch
vollständige Induktion beweisen, daß die Zahl der Eigenschaften
mit der Dimension des Set-Spiels übereinstimmt:
Induktionsanfang: Bei 0 Eigenschaften gibt es nur eine Karte,
diese ist ihre eigene Hülle, d.h. die Basis hat die Mächtigkeit
1, somit hat das Set-Spiel die Dimension 0, was mit der Eigenschaftszahl
übereinstimmt.
Induktionsschluß: Erweitert man das Set-Spiel um eine
Eigenschaft von n auf n+1 Eigenschaften, so geschieht dies, indem man das
Set-Spiel mit n Eigenschaften dreimal abbildet, je einmal für jede
der drei Varianten. Wenn nun n+1 Karten die Basis für ein n-dimensionales
Set-Spiel - also eine dieser Schichten - bildet, so reichen n+1 Karten
also nicht als Basis für das n+1-dimensionale Set-Spiel.
Man muß also einen weiteren Punkt hinzufügen, der in einer
der anderen beiden Schichten liegt. Die Hülle um die so erweiterte
Punktmenge enthält natürlich die Schicht mit den n+1 ausgewählten
Karten, aber auch die dritte Schicht, den jede Karte dieser Schicht bildet
mit der hinzugefügten Karte und einer Karte der ersten Schicht ein
Set. Da wie in jedem Teilraum auch in der Hülle zu je zwei Karten
das gesamte Set enthalten sein muß, müssen also alle Karten
der dritten Schicht in der Hülle enthalten sein. Die fehlenden Karten
der zweiten Schicht bilden mit einer Karte der ersten und einer Karte der
dritten Schicht ein Set, müssen also auch zur Hülle gehören.
Die Hülle um die n+2 Karten umfaßt also das gesamte Set-Spiel.
Da n+1 Karten nicht als Basis ausreichen, umfaßt die Basis also n+2
Karten. Das Set-Spiel mit n Eigenschaften hat also n+1 Dimensionen. So
ist ausgehend von 0 der Schluß auf jedes natürliche n möglich.
Das Set-Spiel mit n Eigenschaften und drei Varianten ist also ein
affiner Raum der Dimension n. Da der Raum auf Z3n aufgebaut ist, läßt
sich die Frage nach der maximalen Kartenzahl ohne Set läßt also
geometrisch umformulieren: Wie groß ist die größte Zahl
von Punkten eines affinen Raumes über Z3n, von
denen höchstens zwei auf einer Geraden liegen?
3.5 Hilfssatz III: Verschieben und Vertauschen bei drei
Varianten
Bei der geometrischen Darstellung des Set-Spiels handelt es sich lediglich um ein Modell. Das
Ziel ist es, Sets durch Geraden in einem n-dimensionalen Würfel geometrisch zu
veranschaulichen. Als geometrische Darstellung wurde also ein Darstellungsprinzip gewählt,
das diese Bedingung erfüllt. Man kann die Positionen der Punkte im n-dimensionalen
Würfel allerdings auch verändern, so daß ebenfalls jedes Set durch eine Gerade
dargestellt wird, also eine isomorphe Abbildung vorliegt. Wir wollen jetzt zwei solche
Veränderungsmöglichkeiten zeigen, bei denen auch nach der Veränderung eine solche
geometrische Darstellung vorliegt:
Zwei parallele (n-1)-dimensionale Hyperebenen werden vertauscht.
Man bildet zwei parallele (n-1)-dimensionale Hyperebenen jeweils auf sich
selbst ab, indem man eine um 1 in eine Richtung, die andere um 1 in die
entgegengesetzte Richtung verschiebt.
Da eigentlich auch beim Vertauschen der Fall vorliegt, daß eine Ebene
in die eine, eine in die andere Richtung verschoben wird, werden die Fälle
zusammen betrachtet.
Im folgenden zeigen wir, daß die Veränderungsprinzipien
die erforderlichen Bedingungen erfüllen und in den so entstandenen
Darstellungen Sets auch weiterhin durch Geraden veranschaulicht werden.
Das ist genau dann der Fall, wenn einerseits die Karten jeder Geraden ein
Set bilden; andererseits aber drei Karten, die nicht auf einer Geraden
liegen, kein Set bilden. Die Karten auf drei Positionen, auf denen vorher
Karten lagen, die ein Set bildeten, müssen also auch nach der Veränderung
ein Set bilden; die Karten auf drei Positionen, auf denen vorher Karten
lagen, die kein Set bildeten, dürfen also auch nach der Veränderung
kein Set bilden. Das ist bei den Prinzipien der Fall:
Zum Nachweis betrachten wir nun zunächst ein Set. Lag es vor der
Veränderung vollständig in einer der beiden vertauschten bzw.
verschobenen Hyperebenen, so wurde es vollständig verschoben und liegt
demnach auch weiterhin auf einer Geraden (verschiebt man eine Gerade, so
entsteht laut 3.2 eine parallele Gerade).
Lagen die drei Karten vor der Verschiebung nicht in einer Hyperebene,
so ist das Set hyperebenenübergreifend, aus jeder der drei parallelen
Hyperebenen stammt eine Karte. Man verschiebt jetzt eine der Hyperebenen
in die eine, die andere in die andere Richtung. Wird also die Variante
einer Eigenschaft bei der Verschiebung nicht verändert, so ist sie
auch nach der Verschiebung bei allen drei Karten entweder gleich oder verschieden.
Wird die Variante bei der Verschiebung um 1 verändert, so wird
sie bei einer der drei Karten um 1 erhöht, bei einer um 1 vermindert,
daß heißt die Summe (modulo 3) bleibt gleich. Da sie laut Hilfssatz
I vorher durch drei teilbar war, ist sie es auch jetzt noch. Das wiederum
heißt laut Hilfssatz I, daß die Varianten der drei Karten in
bezug auf diese Eigenschaft entweder gleich oder verschieden sind.
Da einer dieser Fälle bei jeder Eigenschaft auftreten muß,
bilden die drei Karten auch nach der Verschiebung ein Set. Sowohl ein hyperebenenübergreifendes
Set als auch ein Set in einer Hyperebene bleibt also ein Set; da es nicht
mehr Geraden als vorher sind, symbolisieren also auch alle Geraden Sets.
Beim Verschieben und Vertauschen ändert sich die Zahl der ausgewählten
Karten nicht. Auf der Suche nach der Maximalzahl von Karten ohne Set könne
Kartenkombinationen, die durch Verschieben und Vertauschen ineinander überführt
werden können, also als gleich angesehen werden.